Mohamed Amine Bani

Le Parisien

Mohamed Amine Bani

Softwareentwickler

Mohamed Amine Bani, 32, aus Tunesien, seit 2015 in Chemnitz

Für mich war es ein Traum, nach Deutschland zu kommen und dort zu studieren. Ich kam 2012 zunächst in Bremen an, dort wohnt meine Tante mit ihrer Familie seit über 30 Jahren. Hier lernte ich die deutsche Sprache und bewarb mich an der Uni. Mein Bachelor der Informatik aus meinem Heimatland Tunesien wurde aber nicht anerkannt. Das war ein großer Schock für mich! Zum Glück wurde ich auf den Studierendenrat aufmerksam, der Betroffene in solchen Situationen unterstützt. Mit ihrer Hilfe legte ich Widerspruch ein – dem wurde stattgegeben. Von da an war mir klar: ich muss richtig kämpfen für meine Ziele, immer nach einer Lösung suchen, darf nicht aufgeben. Ich hatte also theoretisch einen Studienplatz, musste aber noch das erforderliche Deutsch-Zertifikat erwerben, dass für die vollständige Zulassung notwendig war. Mehrfach legte ich die Prüfung ab, doch zum geforderten Sprachniveau fehlten stets ein paar Punkte. Langsam gingen mir die Zeit und das Geld aus, mein Visum war fast ausgelaufen. Ich habe dann recherchiert, für die TU Chemnitz reichte mein Sprachnachweis, um dort zu studieren. So verschlug es mich dorthin, das war 2015. Alle meine Freunde sagten mir: Mach das nicht! Chemnitz hat so einen schlechten Ruf. Aber es war ja in erster Linie meine Entscheidung. Ich war hierhergekommen, um zu studieren. Der Informatik Studiengang hatte gute Bewertungen und bei den niedrigen Mieten kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Mein erster Eindruck von Chemnitz war sehr positiv. Z.B. ist alles gut zu Fuß erreichbar, das gefiel mir. Ich ging mein Studium in Ruhe an. Nebenjobs halfen mir während der Zeit finanziell und fachlich weiter. Nach dem Abschluss 2018 fand ich schnell einen Vollzeitjob als Softwareentwickler. Während des Studiums fiel mir auf: hier in Bernsdorf, wenn die Mensa zu hat, dann fehlt ein Ort zum Hingehen, generell mangelt es an Cafés. Eines Tages kam ich an einem leeren Laden vorbei und dachte mir: das ist die Gelegenheit! Innerhalb einer Woche stand die Entscheidung. Mithilfe meiner Frau und der Beratung durch ihre Familie bauten wir nun ein Café auf, indem Crêpes, Waffeln und französische Tacos verkauft werden. Damit stoßen wir in eine Marktlücke. Neben Studierenden erhoffen wir uns zukünftig auch Kundschaft durch eine neue Schule, die gerade in der Nachbarschaft gebaut wird. Es wurde noch ein Name ausgesucht, der Glanz, Attraktivität und feine Küche ausstrahlt: geboren war das „Le Parisien“. Wir eröffneten im Oktober 2021, also noch mitten in der Coronakrise. Das war ein gewagter Schritt, viele Geschäfte in der Gastro Branche mussten während der Zeit schließen. Für uns ist „Le Parisien“ vor allem ein Labor, durch das wir unter Realbedingungen lernen können, wie die Branche funktioniert, was für Herausforderungen und dafür notwendige Lösungen uns begegnen. Als Hauptpunkte haben wir Lieferservice und digitales Marketing identifiziert. Als Informatiker und Ingenieurin haben wir dabei unsere eigene Herangehensweise, Lösungen zu finden. Diese möchten wir gerne in Zukunft wiederum als Dienstleistungen anbieten. Wir sind sehr gut auf Social Media vertreten und haben 4,9 Sterne auf Google Maps. Trotzdem haben wir den klaren Anspruch: die Qualität muss stimmen! Das ist die Basis. Unsere Geräte und Zutaten sind top. Über unser Angebot auf der Karte und Zubereitungsarten haben wir uns viele Gedanken gemacht. Wir haben eine Geld-zurück-Garantie: Wenn Kunden nicht zufrieden sind, bekommen sie gegen ein klares Feedback ihr Geld vollständig zurück.

Chemnitz ist eine Stadt der Zukunft. Es ist auch ein guter Ort dafür, ein Business zu starten.

Chemnitz ist meiner Meinung nach eine Stadt der Zukunft. Es ist ein auch guter Ort dafür, ein Business zu starten. Für uns als Familie ist diese Stadt perfekt. Wir fühlen uns sehr wohl hier.